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Atropa belladonna

hre Namen sind Tollkirsche, Tollkraut, Schwarze Tollkirsche, Wolfskirsche, Teufelskirsche, Schwindelkirsche, Tollbeere, Irrbeere, Saukraut, Schönmädchen, Rasewurz, Wutbeere, Taumelstrauch.

ie Tollkirsche trägt glockige, außen braunviolette und innen gelbgrün gefärbte Blüten mit 5 Blütenblättern. Die Blüten werden bis zu 3 cm groß und stehen einzeln zwischen den oberen Laubblättern.

iese sind eiförmig und in den Stiel herablaufend. Es stehen meist ein kleines und ein großes Blatt zusammen. Die Pflanze wird bis zu 150 cm hoch.

b Ende Mai blüht die Tollkirsche; im Juli erscheinen die namengebenden schwarzglänzenden Beeren. Die Tollkirsche gedeiht an warmen Waldrändern, an Kahlschlägen und auf Lichtungen in Laub- und Laubmischwäldern. Sie braucht humusreichen und etwas kalkhaltigen Boden. Man findet sie in Mittel- und Südeuropa, im Norden bis Nordengland, im Osten bis zur Ukraine.

ie Pflanze enthält L-Hyoscyamin, Atropin (D,L-Hyoscyamin), Scopolamin und andere Tropanalkaloide. Der Alkaloidgehaltes ist stark von der Gegend abhängig. Die Pflanze wird in Mittel- und Südeuropa als Tee genossen oder geraucht. Der Name "belladonna" = schöne Frau" erscheint bereits in Kräuterbüchern des 16. Jhdts. und geht wohl darauf zurück, daß der Saft, in die Augen getröpfelt, die Pupillen vergößert. Früher haben sich - vor allem italienische - Frauen deshalb Tollkirschensaft in die Augen geträufelt.

ie Tollkirsche wurde schon von Theophrast erwähnt. Sie diente früher als Heilmittel, wurde aber auch zu Giftmorden gebraucht, so war sie im 17. Jahrhundert bei den Litauern ein beliebtes Mordmittel. Wegen der starken Giftigkeit benannten die Griechen die Tollkirsche nach der Schicksalsgöttin Atropa, einer der 3 Parzen, die den Lebensfaden durchschneidet.

esonders im Aberglauben und Hexenkult des Mittelalters spielte die Pflanze eine große Rolle. Die "Königin der Nachtschattenpflanzen" ermöglichte durch den in Euphorie versetzenden Wirkstoff den Hexen das Fliegen. Auch in anderen Liebestränken und Hexensalben war unter anderem Tollkirsche enthalten; auf die Haut aufgetragen führte sie zu real erlebten Wahnvorstellungen, wie z.B. der Vorstellung zu fliegen oder Tierverwandlungen. In Hexenprozessen wurden die Angeklagten gezwungen Tollkirsche zu essen, wonach sie sich oft im Wahn selbst beschuldigten.

uch die Kräuterbücher des Mittelalters beschreiben die Wirkungen der Pflanze. Hieronymus Bock empfiehlt sie bei Leber- und Magen Entzündung, bei Augen- und Ohrenleiden und als Wundsalbe. Er schreibt aber auch: "... / wann du aber dessen zuvil wolltest brauchen / so würt es dir bekommen wie dem Mann von Erbach bei Hohenburg Anno 1541. Gieng der selb man im Wald / unnd als er ungfähr diß gewächß mit seinen lustigen Beeren ersahe / aß er der selben eine gute schüssel voll / ward aber darnach am andern tag so Doll unnd ungeschickt / das man ihnen wolt gehn Widersdorff haben gefürt / ..." Und bei Mattioli lesen wir: "So man die Beer isset, machen sie denselben menschen so fast toll und unsinnig, als hette jn der teuffel besessen und bringen jn in tieffen unüberwiendlichen schlaff." Außer seiner schon erwähnten kosmetischen Anwendung, setzte man den Tollkirschensaft in einigen Alpenländern auch Bier und Wein zu, was die Wirkung dieser Getränke noch steigerte.

enn ein Mädchen in der Bukowina einem Burschen gefallen und beim Tanz das erste sein wollte, mußte es an einem Sonntag im Fasching mit seiner Mutter, in Sonntagskleidern angetan, ins Feld gehen und in einem Leinensäckchen Brot, Salz und Branntwein mitnehmen, eine Tollkirschwurzel ausgraben und ihre mitgebrachten Sachen an jener Stelle zurücklassen. Auf dem Nachhauseweg mußte es dann die Wurzel auf dem Haupte tragen und so blieb die gewünschte Wirkung nicht aus. Ein altes Liebesrezept besagt auch: "Der Extrakt der Tollkirsche, in starker Verdünnung und winziger Menge eingenommen, steigert bei Frauen die sexuelle Erregung".

ebenwirkungen nach der Einnahme sind Pupillenerweiterung (Glanzaugen), fehlendes Erbrechen, trockene, gerötete und heiße Haut. Ferner kommt es zu Trockenheit der Schleimhäute im Mund- und Rachenbereich, was Sprach- und Schluckstörungen zur Folge hat sowie zu Pulsbeschleunigung. Bei starker Dosis befällt den Betroffenen Unruhe, er leidet unter Weinkrämpfen und Rededrang sowie unter Tobsuchtsanfällen. Bei entsprechender Vergiftung kommt es zur Bewußtlosigkeit und zum Tod durch Atemlähmung.

edzinisch wird der Wirkstoff Atropin heute noch in der Augenheilkunde zur Pupillenerweiterung genommen. Es wirkt krampflösend bei Epilepsie und Asthma und wird bei Erkrankungen der Luftwege (Bronchitis, Reizhusten) eingesetzt. Ferner hemmt es die Drüsensekretion und wird zur Behandlung des Parkinsonismus genommen. Atropin ist auch ein wirksames Gegengift und wird vom Militär als Mittel gegen Nervengas gelagert.

Dosierung
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Skye Domhain & Lucky Stone SkyElines - 15.05.2001 - Mailingliste abonnieren: